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Bundesliga 2017/2018

Zeit für neue helden

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Soll die Lücke schließen, die 25-Tore-Mann Anthony Modeste hinterlassen hat: Jhon Cordoba wurde aus Mainz verpflichtet.

Erstmals seit 25 Jahren spielt der 1. FC Köln international, die Euphorie ist grenzenlos. Doch kann der Klub wirklich 25-Tore-Mann Modeste ersetzen?

Da zieht der 1. FC Köln erstmals nach 25 Jahren wieder ins europäische Geschäft ein – und trotzdem drehte sich in der Sommerpause, ja sogar beim Trainingsstart alles nur um einen: Anthony Modeste. Der Kaugummiwechsel des 25-Tore-Mannes der Vorsaison ließ die Kölner nicht zur Ruhe kommen. Trotzdem kennt die Europa-Euphorie in der Domstadt keine Grenzen.Der Fanansturm zum Trainingsauftakt? Gewaltig. Spieler und Verantwortliche sind bemüht, den Fokus auf die neue Saison zu richten – und auf die Spieler, die auch dann noch im neuen rotweiß gestreiften FC-Trikot (zuletzt in der Saison 1995/96) auflaufen.„Die Euphorie beim Trainingsauftakt war unglaublich. Ich will mir gar nicht ausmalen, was beim ersten Europa-League- Spiel los sein wird“, sagt Torwart Timo Horn, „dieses Gefühl, das nach 25 Jahren wieder geschafft zu haben, ist nach wie vor nicht in Worte zu fassen.“ Der Keeper ist neben Christian Clemens, Marco Höger, Marcel Risse, Salih Özcan, Thomas Kessler und Sven Müller einer der sieben Spieler im Kader, die in Köln geboren wurden. Identifikation als Erfolgsfaktor. In fünf Testspielen setzte es allerdings vier Unentschieden.Die kolportierte Rekordeinnahme von 35 Millionen Euro, die der FC aus China für Modeste überwiesen bekommen hat, wurden in vier Spieler investiert, darunter die drei Defensivtalente Jannes Horn (20), Jorge Meré (20) und Joao Queirós (19). Horn kam mit dem Plan, Nationalspieler Jonas Hector „weiter ins Zentrum einzubauen“ (Trainer Peter Stöger). Als Modeste-Nachfolger wurde Jhon Cordoba aus Mainz verpflichtet, auch wenn er bei seiner Vorstellung noch klar in dessen Schatten stand; dabei bedeuteten die 17 Millionen Euro Ablöse ebenfalls eine Rekordausgabe für den FC.„Modeste ist nicht zu ersetzen. Es sind alle in der Mannschaft gefordert, diesen Verlust aufzufangen – und alle wollen ja nach dem ganzen Theater auch zeigen, dass sie trotzdem erfolgreich sein können. Wichtig wird sein, dass Jhon Cordoba einschlägt. Auch Sehrou Guirassy macht einen guten Eindruck“, sagt Trainerlegende Ottmar Hitzfeld und prophezeit: „Der 1. FC Köln wird im oberen Drittel landen.“ Es wird Zeit für neue Helden.

Fußball Bundesliga 2017/2018

Der Schnellcheck

Die Trikots

Heim                  Auswärts
Heim                  Auswärts

Das Stadion

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Rhein-Energie-Stadion
Eröffnung: 2004
Kapazität: 49 968

Die Zugänge

Jhon Cordoba
1. FSV Mainz 05, 17 Mio.

Jorge Mere
Sporting Gijón, 7 Mio.

Jannes Horn
VfL Wolfsburg, 7 Mio.

Joao Queiros
SC Braga U19, 3 Mio.

Die Abgänge

Anthony Modeste
Tianjin Quanjian, Leihe 5,7 Mio. (mit Kaufoption für 29. Mio.)

Marcel Hartel
Union Berlin, 0,25 Mio.

Neven Subotic
Borussia Dortmund, Leih-Ende

Das Maskottchen

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Hennes VIII.

Ein Zirkus schenkte dem FC 1950 einen Geißbock als Glücksbringer. Er wurde nach Trainer Hennes Weisweiler benannt und später ins Vereinswappen aufgenommen.

Der Manager

Ziele zu übertreffen ist umso schöner

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Jörg Schmadtke (53) ist seit der Saison 2013/14 Sportdirektor in Köln, hat einen Vertrag bis 2023.

Von Jörg Schmadtke

Platz fünf erreicht – da müsst ihr ja jetzt nächste Saison mindestens Vierter werden. Den Spruch höre ich oft, aber interessanterweise kommt er so gut wie nie von einem Fan des 1. FC Köln, sondern von außen. Meistens nach dem Motto: Jaja, so sind sie, die Kölner.

Ich bin ziemlich sicher: Nein, sind sie nicht. Entgegen gewisser Vorurteile können auch Kölner begreifen, wie es dazu gekommen ist, dass wir uns für die Europa League qualifiziert haben. Drei, vier Mannschaften mit höheren Etats haben geschwächelt – und wir waren da. Das ist eine Qualität. Wir haben damit eine große Sehnsucht befriedigt. Deshalb hoffe ich, dass man mit uns weiter Geduld hat und eben nicht erwartet, dass wir jetzt noch mal einen draufsetzen. Ziele sollten realistisch sein, sonst führen sie zu Lähmung und Enttäuschung. Wenn man sie dann übertreffen kann, ist es umso schöner.

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Der Trainer

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Peter Stöger (51) ist Rekordtrainer des 1. FC Köln, keiner seiner Vorgänger hielt länger in der Domstadt durch als der Österreicher seit seinem Amtsantritt am 12. Juni 2013. Der Meistertrainer von Austria Wien führte den Klub innerhalb von vier Jahren aus der 2. Liga bis in die Europa League. Besitzt noch einen Vertrag bis 2020.