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Peiner Wirtschaftsspiegel 4/2018

Weitkowitz, Pelikan und Christmann: Peiner Unternehmen setzen beim Nachwuchs auf Verbundausbildung

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Arbeiten bei der Nachwuchsförderung eng zusammen: Wolfgang Christmann (3. von links), Harald Schmidt (Mitte) und Jürgen Oesterreich (3. von rechts) mit derzeitigen Azubis samt Pelikan-Werkstattleiter.

Das Thema Networking wird im Wirtschaftsleben immer wichtiger. Denn es ermöglicht Unternehmen, Ideen und Erfahrungen auszutauschen sowie Synergien zu schaffen und effizient für eigene Entwicklungen zu nutzen, wie das Peiner Unternehmen Weitkowitz gemeinsam mit anderen Firmen vor Ort zeigt.Bedeutendes Beispiel für das Thema Networking, also Netzwerken, ist der Bereich Berufsausbildung, in dem immer öfter – auch branchenfremde – Firmen miteinander kooperieren, um Ausbildungsplätze für die Fachkräfte der Zukunft zu sichern. So auch der Peiner Kabelschuh- und Werkzeughersteller Weitkowitz. Im engen Zusammenschluss mit der Pelikan PBS-Produktionsgesellschaft und dem Ilseder IT-Unternehmen Christmann bildet das Traditionsunternehmen Werkzeugmacher und IT-Fachleute für die eigenen Reihen aus.Breite Ausbildung„Die Initialzündung dazu kam vor vier Jahren auf dem Wirtschaftstreffen der Stadt Peine“, erinnert sich Harald Schmidt, technischer Leiter der Vöhrumer Pelikan-Werke, zurück.Dort hätten mehrere Unternehmer darüber diskutiert, dass es im operativen Betriebsalltag oft an Betreuungskapazitäten oder auch maschineller Ausstattung für die Ausbildung fehle und die Betriebe dadurch nicht alle erforderlichen Ausbildungs inhalte abdecken könnten.Doch gerade angesichts des demografischen Wandels, der qualifizierte Fachkräfte rar werden und den Wettbewerb um sie immer härter werden lässt, sei es immer wichtiger, Nachwuchskräfte auszubilden, um Aufträge abarbeiten zu können. „Vor allem ermöglicht die Ausbildungskooperation eine breite, zeitgemäße und vielfältige Ausbildung“, ist Weitkowitz-Geschäftsführer Jürgen Oesterreich überzeugt. Daher starteten noch im selben Jahr die ersten Azubis ihre berufliche Laufbahn in diesem Verbund.

Peiner Wirtschaftsspiegel 4/2018

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In der Pelikan-Lehrwerkstatt stehen den Jugendlichen zahlreiche Werkzeuge und Maschinen zur Verfügung.

Gemeinsamer Start

Während die angehenden IT-Fachkräfte ihren Start seitdem gemeinsam in einer Gruppe bei der Firma Christmann beginnen, verbringen die späteren Werkzeugmacher das erste Ausbildungsjahr mit zahlreichen Azubis in der Pelikan-Lehrwerkstatt, um unter fachkundiger Anleitung die Grundkenntnisse rund ums Fräsen, Schleifen und Bohren zu erlernen. Entsprechend vorbereitet kommen sie dann im zweiten Ausbildungsjahr in die Produktion bei Weitkowitz. „Dort können sie ihre Fertigkeiten weiter ausbauen und abgestimmt auf den Maschinenpark vor Ort spezialisieren“, erläutert Oesterreich. Zur Prüfungsvorbereitung kommen die Jugendlichen dann wieder alles zusammen.

„Eine Win-win-Situation für beide Parteien“, sagt der Geschäftsführer. Denn die Jugendlichen profitierten von einer fachlichen Ausbildung in der Gruppe, die einen gegenseitigen Erfahrungsaustausch möglich macht und Hilfestellungen bietet, während der Ausbildungsbetrieb auf gut vorbereitete Nachwuchskräfte setzen kann, die auch neue Impulse in das Unternehmen einbringen.

Leichterer Einstieg

Damit liegen die Vorzüge der Verbundausbildung für alle Beteiligten klar auf der Hand: „Der Einstieg in die Ausbildung wird erleichtert und ermöglicht auch Kleinst- und hoch spezialisierten Unternehmen die eigenständige Sicherung des Fachkräftebedarfs“, sagt Christmann-Geschäftsführer Wolfgang Christmann. Außerdem würden die Azubis aufgrund der jeweiligen Spezialisierung der beteiligten Betriebe fachlich breit und umfassend qualifiziert und erlangten zusätzliche soziale Kompetenzen. „Sie lernen, sich auf unterschiedliche Arbeitssituationen einzustellen, mit unterschiedlichen Menschen umzugehen und an unterschiedlichen Orten zu arbeiten.“ Und nicht selten entdeckten die Unternehmen Potenzial zur weiteren Zusammenarbeit – und zwar über den Bereich der Ausbildung hinweg. Deswegen wollen alle Beteiligten auch weiterhin auf die Verbundausbildung setzen.