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Sicherheitswochen - 8. November 2018

Handel im Netz boomt: Sicher bezahlen im Internet

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Beim Online-Banking ist oft Vorsicht geboten – besonders, wenn der Kaufpreis zurückerstattet werden soll. FOTO:DPA

Sicherheit beim Online-Banking: Das sollte man beachten

Von Birthe Kussroll-Ihle KREIS PEINE. Elektronik, Reisen, Abos, Spielzeug oder Kleidung: Weihnachten naht, und der Internethandel boomt. Zum Bezahlen bieten viele Online-Shops mehrere Möglichkeiten an – zum Beispiel Vorkasse, Lastschrift, Kreditkarte oder digitale Bezahldienste wie Paypal oder Amazonpay. Nur bei wenigen Anbietern können Kunden das Geld erst nach Erhalt der Rechnung überweisen.Als populärster Online-Bezahldienst gilt Paypal. Das Unternehmen verwaltet Geld als Treuhänder, kassiert vom Käufer und leitet es an den Verkäufer weiter. Ein paar Klicks genügen, und das Geld ist unterwegs. Banklastzahlen entstehen nicht, die Lieferzeiten verkürzen sich. Soweit der Idealfall. Doch öfter treten Bezahlprobleme auf.

Verbraucherberatung: „Vorsicht vor Sofort- und Vorkasse“ – Rückerstattung bei Reklamationen kann dauern

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"Wer mit Paypal im Internet einkauft, hat seine Bankdaten beim Bezahldienst statt beim Onlinehändler hinterlegt."

Kathrin Körber, Verbraucherzentrale Niedersachsen

„Verbraucher, die mit Paypal im Internet einkaufen, haben ihre Bankdaten bei dem Bezahldienst statt bei dem Onlinehändler hinterlegt, bei dem sie einkaufen. In der Regel bekommen sie ohne großen Aufwand bei Rücksendungen oder Reklamationen ihr Geld zurückgebucht“, sagt Kathrin Körber, Produktmanagerin Telekommunikation und Internet bei der Verbraucherzentrale Niedersachsen (VZN). Verbrauchern sei indes oft unklar, zu welchem Zeitpunkt ihnen das Geld wieder gutgeschrieben wird.

Denn während nach der Bestellung von Waren das Geld oft gleich abgebucht werde, dauere die Rückerstattung aufs Konto eine Woche bis zwei Wochen. „Wer für 800 Euro Kleidung bestellt, zahlt und sie gleich zurückschickt, kann trotzdem sein Girokonto überziehen, so dass die Miete nicht pünktlich gezahlt werden kann. Das ist vielen Käufern vorher nicht bewusst“, nennt Körber ein Beispiel. Deshalb buchen viele fälschlicherweise das Geld direkt von Paypal zurück, ohne auf die Rückerstattung des Zahldienstleisters zu warten und erhalten Inkassoschreiben.

Verbraucher, die ihre Bestellung nicht erhalten, können bei Paypal von ihrem Käuferschutz Gebrauch machen, müssen aber vorher mit dem Online-Händler nachweislich Kontakt aufnehmen und nach dem Verbleib der Ware fragen. „Manchmal verzögert sich die Lieferung ein paar Tage, und das Problem löst sich mit etwas Geduld“, so Körber.

Sie warnt Käufer vor Sofort- und Vorkasse sowie Zahlungen mit bezahlten Gutscheinen. „Das Geld ist weg, und die Ware kommt vielleicht nie an. Nur bei Privatläden und Händlern, von denen man weiß, dass sie existieren und seriös sind, kann man diese Zahlungsweise wählen“, betont die Expertin.

Bei Bestellprozessen kommt es oft bei unseriösen Anbietern vor, dass bei den Zahlungsmethoden zunächst Zahlungsdienstleister, Kreditkarten, Rechnung oder Lastschrift angeboten werden – „technische Schwierigkeiten“ allerdings nur die Vorauskasse möglich machen. Körber: „Dann lieber den Bestellvorgang abbrechen und auf den Kauf verzichten.“

Sicherheit beim Online-Banking: Das sollte man beachten

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Bankgeschäfte von Computer und mobilen Geräten werden immer beliebter. FOTO: DPA

Durch die zunehmende Digitalisierung sind Bankgeschäfte von zuhause aus oder unterwegs an Computer, Laptop, Tablet und Handy nicht mehr wegzudenken. Somit gewinnt auch das Thema Sicherheit für immer mehr Benutzer dieser Dienste an Bedeutung.

Die Banken sind bemüht, ihren Kunden die neuesten Sicherheitsstandards vorzuhalten. Verschlüsselungs- und Identifizierungssysteme sorgen dafür, dass Unberechtigte keinen Zugang auf die sensiblen Bankdaten haben. Auch die Nutzer können ihren Beitrag dazu leisten, für die eigene Sicherheit zu sorgen. Dazu zählt zum Beispiel, sich nach Möglichkeit nur über eigene Geräte einzuloggen. Auch die dafür erforderliche PIN sollte regelmäßig geändert werden, und dabei ist darauf zu achten, dass keine nahe liegenden Kombinationen wie Geburtstage oder ähnliche Daten mit persönlichem Bezug verwendet werden. Auf gar keinen Fall sollte das Passwort auf den Geräten gespeichert werden. Ein Virenscanner auf dem PC oder Mobilgerät sollte selbstverständlich sein.

Beim Bezahlen über das Onlinebanking werden Transaktionsnummern, sogenannte TANs, verwendet. Diese modernen Techniken bieten einen hohen Schutz vor nicht berechtigten Aufträgen. Mit Hilfe kleiner Zusatzgeräte, den TAN-Generatoren, und der Chipkarte kann eine Buchung erfolgen. Der Einsatz von TAN-Listen in Papierform ist nicht mehr zeitgemäß und birgt Risiken. Wer noch damit arbeitet, sollte unbedingt darauf achten, diese Listen sicher aufzubewahren, um sie vor Diebstahl oder Missbrauch zu schützen.

Besonders beim Login sollten die Kunden darauf achten, auch wirklich auf der Internetseite ihrer Bank erfolgt und nicht auf einer Webseite mit einem ähnlichen Namen. Dazu wird empfohlen, die Internetadresse vor jeder Nutzung neu einzutippen. Die Banken weisen darauf hin, dass beim Betreten einer Seite niemals sofort eine TAN-Nummer abgefragt wird, sondern erst unmittelbar vor der Durchführung einer Transaktion.

Bei allen Sicherheitsvorkehrungen sollten die Kunden jedoch immer ihr Konto im Blick haben und bei Unregelmäßigkeiten unmittelbar ihre Bank informieren. ane