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Herbstleuchten auf dem Friedhof

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Das Zusammenspiel von farbenfroher Bepflanzung und herbstlichem Lichteinfall sorgt für eine besondere Stimmung auf dem Friedhof. Foto: Treuhandstelle, Hannover

Der Wald spendet Trost

Noch in Erinnerung an die warmen Sommertage spüren Besucher, wie sich die Stimmung auf dem Friedhof verändert. Oftmals bleibt der Himmel in diesen Tagen grau, es ist regnerisch und kühl. Ein Spaziergang an der frischen Luft hellt die Stimmung bei Trauernden und Naturfreunden auf. Es fällt auf, dass viele Gräber nun neu bepflanzt und weite Flächen liebevoll gestaltet werden. Friedhofsgärtner, die das ganze Jahr auf den Friedhöfen aktiv sind, haben gerade jetzt im Herbst vor den Totengedenktagen wieder alle Hände voll zu tun. Mit Blick auf Totensonntag und Allerheiligen werden verblühte Sommerblumen aus der Wechselbepflanzung entfernt. Die Rahmenbepflanzung des Grabes, meist mit Gehölzen und Bodendeckern gestaltet, erhält einen frischen Formschnitt. Dann wird neu gepflanzt. Robuste Pflanzen stehen für die kommende kalte Jahreszeit zur Auswahl. Ob Hornveilchen, Stiefmütterchen, Eriken, Callunen oder Alpenveilchen – die Blüten sind ein wahrer Hingucker, denn ihr Farbspektrum reicht von weiß, über rosa, bis hin zu gelb, rot oder violett. Oftmals ist auch ihr Laub mit viel Struktur sehr dekorativ. Kleinblütige Sorten eigenen sich speziell für Urnengräber. Kombinieren lassen sich die Blütenpflanzen beispielsweise mit Gräsern oder winterharten Blattschmuckpflanzen wie Stacheldraht (Leucophyta), Silberblatt (Senecio), Purpurglöckchen (Heuchera) oder Dickblatt (Crassula) und Fetthenne (Sedum).

Ans Leben erinnern: Tipps für individuellen Grabschmuck vom Friedhofsgärtner

Wer am Grab seiner Angehörigen nicht selber Hand anlegen möchte, kann auf die Unterstützung vom örtlichen Friedhofsgärtner zählen. „Wir gehen mit viel Fingerspitzengefühl in die Beratung von Trauernden“, erklärt Andreas Noltemeyer, selbstständiger Friedhofsgärtner aus Langwedel, stellvertretend für viele seiner Kollegen. „Neben viel Einfühlsamkeit ist vor allem das Heraushören der individuellen Wünsche wichtig. In Erinnerung an den Verstorbenen arbeiten wir dann eine persönliche Grab- und Beetgestaltung aus. Wir pflanzen zum Beispiel seine Lieblingsblumen oder fertigen passende herbstliche Gestecke an.“ Denn auf vielen Gräbern wird zu den Gedenktagen auch ein Gesteck oder Blumenstrauß abgelegt.

Mit einem Gesteck bestehend aus Tannen- und Kiefernzapfen, Moos und natürlichen Trockenmaterialien lässt sich das Grab dazu auch über den Winter dauerhaft dekorieren. Mancherorts sind auch kunstvolle Winterabdeckungen mit verschiedenen Nadelgehölzen zu sehen. Wenn dann an den Gedenktagen auf den Gräbern hunderte Lichter brennen, entsteht ein beeindruckender Anblick, dem man sich kaum entziehen kann: Der Friedhof als Raum für Leben und Tod. Die Winterabdeckung ist häufig Bestandteil einer ganzjährigen Grabpflege durch den Friedhofsgärtner, der seine Kunden beispielsweise im Rahmen einer Dauergrabpflege betreut.

Weitere Informationen zu dieser Möglichkeit erhalten Sie kostenfrei unter der Rufnummer 0800 1516170 oder im Internet unter www.treuhandstelle.info.

Der Wald spendet Trost

Eine repräsentative Studie zeigt, wie die Deutschen trauern

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Ein Besuch im Wald oder am Baumgrab hilft dabei, die Trauer über den Verlust eines Verstorbenen zu verarbeiten. Foto: djd/FriedWald

Wenn ein lieber Mensch gestorben ist, gibt es verschiedene Phasen und Rituale des Abschiednehmens. Eine repräsentative Studie im Auftrag des Unternehmens FriedWald zeigt, wie wichtig den Deutschen eine Beisetzung mit individuellem Charakter ist. Dabei ist die Nachfrage nach Alternativen zum klassischen Friedhof in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Der Wald spielt beim Nachdenken über eine letzte Ruhestätte eine ganz besondere Rolle – vor allem als Trostspender.

Den Verlust aushalten lernen

Ein Ort, an dem man trauern und immer wieder neu Abschied nehmen kann – das ist laut einer Studie für drei Viertel (76 Prozent) der Hinterbliebenen ganz wichtig. Denn die Menschen lernen erst allmählich, den Verlust auszuhalten und zu akzeptieren, um dann ihr Leben wieder neu zu gestalten. Darin hat die Trauer nach wie vor ihren Platz – mit gezielten Trost- und Gedenkritualen. Die Natur und vor allem der Wald spielen in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Nicht umsonst ist in den letzten Jahren die Nachfrage zur naturnahen Bestattung als Alternative zum klassischen Friedhof deutlich gestiegen. Drei ganz besondere Trauerrituale in der Natur finden sich unter www.rgz24.de/baumbestattung.

Den Verlust aushalten lernen

Menschen, die eine letzte Ruhestätte an einem Baum wünschen, schätzen den Wald als einen Ort, an dem sie sich schon zu Lebzeiten wohl fühlen. Ihnen gefällt der Gedanke daran, hier einmal ihre letzte Ruhe zu finden – ein Ausblick, der schon bei der Vorsorge tröstlich und vertraut ist. Unter den Bäumen und an den Baumgräbern finden Angehörige einiges, was ihnen hilft, die Erinnerung an Verstorbene aufrechtzuerhalten. Wie Christoph Schmitz, der an seine Frau Antje denkt, die im FriedWald Reinhardswald im Weserbergland beigesetzt wurde. „Es war eine schöne Beisetzung, das kann man wirklich so sagen. Ich kehre immer wieder gerne an unseren Baum zurück, auch wenn ich dafür eine Entfernung von 300 Kilometer überbrücken muss“, sagt Schmitz. Sein besonderes Ritual, um jeden Tag eine Erinnerung bei sich zu haben: Bei jedem Besuch nimmt er ein Blatt des Baumes mit, an dem seine Frau ruht. Dieses Blatt trägt er immer bei sich, bis es sich in seine Einzelteile auflöst: „Dann weiß ich: Es ist wieder Zeit für einen Besuch.“ (djd)