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Heilpraktikerin Daniela Heine rettet italienische Straßen-Hunde

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Daniela Heine mit ihrem Frieder.

Tiere nicht im Stich lassen

Wenn man auf www.procanalba.eu bei „Happy End“ den Namen „Frieder“ eingibt, landet man bei der Peiner Heilpraktikerin Daniela Heine und ihrem gemeinsamen Leben mit Frieder und seinem vergangenen als Roff in einem der schlimmsten Hundelager Italiens.Nach dem Tod ihres geliebten Knut, der auch aus Italien über Tierschützer zu ihr kam, hatten diese ihr nun den Verein Pro Canalba ans Herz gelegt, um einen neuen Hund zu finden.Pro Canalba arbeitet mit Tierschützern vor Ort zusammen und bringt ungefähr alle sechs Wochen Hunde aus Italien nach Deutschland

Frieders schokobraune Augen haben sie fasziniert

Heine: „Schon bevor der Straßenhund Knut damals in seinem neuen Zuhause ankam, hatte ich engen telefonischen Kontakt zu jenen Tierschützern in Italien, die mir vor seiner Ankunft zu Büchern rieten und diese sowie offene Fragen mit mir durchsprachen. Besonders in der Anfangszeit waren sie immer erreichbar und bekamen auch weiterhin einmal im Jahr Nachricht von uns mit Fotos, denn an die italienischen Gemeinden muss auch weiterhin berichtet werden, was mit jenen Hunden geschieht.“

Hier in Deutschland stattete der Peinerin damals die „Nordhundhilfe“ aus Helmstedt einen Besuch ab, um sich die zukünftigen Lebensbedingungen des Hundes und auch den Halter anzuschauen und darüber Bericht zu erstatten

„Ich sah auf einem Bild seine großen seelenvollen schokobraunen Augen und sie ließen mich nicht mehr los.“

Nachdem dies alles damals schon kontrolliert wurde, ging bei Frieder alles viel schneller vonstatten und auch Heine wusste, auf welches Abenteuer sie sich da einlässt.

„Ich sah auf einem Bild seine großen seelenvollen schokobraunen Augen und sie ließen mich nicht mehr los“, erzählt sie.

Wer die Bedingungen in den italienischen Canile kennt, weiß, dass die Hunde dort bis zu ihrem Ende trostlos dahinvegetieren in kahlen, nackten Betonzwingern ohne Auslauf, Schutz und ärztliche Versorgung. Mit gerade genug Futter, um zu überleben. Adoptionen sind nicht erwünscht, Besuchern, Tierschützern und Tierärzten wird der Zutritt verwehrt.

Die Betreiber bekommen pro Hund täglich ein bis sieben Euro von der Gemeinde, sodass kein Interesse besteht, die Zahl der Hunde durch Adoptionen zu verringern. Und auch Kadaver wegen fehlender Behandlung verendeter Hunde verbleiben noch in den Zwingern wegen der lukrativen Tagespauschale. Erlaubt ein Bürgermeister mutigerweise die Vermittlung der Hunde durch Tierschutzorganisationen, wird dieser nicht selten so stark unter Druck gesetzt, dass die Erlaubnis wieder zurückgezogen wird. Während sie aber besteht, versuchen die Tierschutzorganisationen, so viele Hunde wie möglich zu retten und zu vermitteln.

Heine: „Wollte ich also dieses verschreckte, schüchterne Schokoauge in solchen Bedingungen wissen? Das brachte ich nicht übers Herz. Und mit dem nächsten Transport kam er zu mir und wir zueinander.“

Bei Pro Canalba kann man auf der Homepage und auf Facebook mitverfolgen, was gerade geschieht: vom Besuch beim Tierarzt zum Besuch beim „Frisör“, baden, Abfahrt der Transporter aus Kirchlengern beladen mit gespendeten Hilfsgütern für die Organisationen dort, die glückliche Ankunft in Italien, Verladen der Hunde in die Trans porter, Rückfahrt in ein neues Leben, wo die neuen Familien schon vorbereitet, aufgeregt und freudig darauf warten, dass es heißt „Roff möchte jetzt aussteigen“. Die Reise zurück kann man sogar per GPS verfolgen.

Ist der Hund dann da, ist es gut, Urlaub zu haben, um sich kennenzulernen und es ist tief ergreifend, diese vielen Veränderungen beim neuen Familienmitglied zu beobachten, von „Was ist eine Glasscheibe?“ über „Ich mag Autofahren jetzt doch!“ zu „Leberwurst – yeah!“.

Frieder ist jetzt zwei Jahre in Peine und wollte einfach nur ein bisschen lieb gehabt werden. Noch immer hat der kleine Kuschelbär viele Ängste und so viele hat er auch schon überwunden. Aus dem kleinen Bangebüx voller zaghafter Neugier und Abenteuerlust ist ein stolzer Rüde geworden mit Kumpels, Hundeschule und einer Liebe für Schnee. Diesen Weg zusammen zu gehen ist eine Herzensfreude, während noch so viele arme Seelen auf solch ein Leben warten.

Tiere nicht im Stich lassen

Die EU hat Deutschland offiziell aufgefordert, Maßnahmen zum Schutz von Versuchstieren ordnungsgemäß ins deutsche Recht umzusetzen. Der Deutsche Tierschutzbund, der selbst Beschwerde wegen der mangelhaften Umsetzung der EU-Tierversuchsrichtlinie in Deutschland eingereicht hatte, mahnt die Bundesregierung nun an, keine Zeit mehr zu verlieren. „Ein Jahr nachdem die EU ein Vertragsverletzungsverfahren einleiten musste, müssen Millionen Tiere in Versuchen immer noch unnötig leiden, weil Deutschland die Vorgaben der EU zu ihrem Schutz nicht korrekt umsetzt“, kritisiert der Tierschutzbund.