Anzeige
CityLand

Mit Abstand beste Kultur

Mit Abstand beste Kultur Bildunterschrift anzeigen Bildunterschrift anzeigen

© Kulturring Peine

Kulturring Peine Seit 1947 sorgt der Kulturring Peine für ein großes Theater-, Musik- und Veranstaltungsangebot. Das wunderschöne Stadttheater Peiner Festsäle feiert bald sogar seinen hundertsten Geburtstag.Zur neuen Spielzeit wurde der Theaterbetrieb mit einem umfangreichen Hygiene- und Schutzkonzept wieder aufgenommen. Grundlage sind strenge Empfehlungen für die „Branche Bühne und Studios“ der Berufsgenossenschaft sowie der „Niedersächsischen Verordnung zum Schutz vor Neuinfektion mit dem Coronavirus“.

„Theater kann nicht auf Publikum verzichten“

"Was heute nicht geschieht,
ist Morgen nicht gethan,
Und keinen Tag soll man verpassen,
Das Mögliche soll der Entschluß
Beherzt sogleich beym Schopfe fassen,
Er will es dann nicht fahren lassen,
Und wirket weiter, weil er muß."

Goethe, Faust I

Rasch war klar, die 730 Plätze in den Festsälen und die 410 Plätze im Forum sind undenkbar, wenn ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zwischen nicht miteinander im selben Haushalt lebenden Personen einzuhalten ist. Ein Techniker maß mit Zollstock die Reihenabstände und Sitzbreiten und kam rechnerisch auf 185 Plätze in den Festsälen sowie knapp 150 im Forum.

Der Abstand zwischen den Darstellern auf der Bühne und den Zuschauern in der ersten Reihe beträgt mindestens sechs Meter. Zur Sicherheit der Besucher ist jede zweite Reihe gesperrt. Zwischen den gebuchten Plätzen sind stets zwei Sitze frei. Als „Platzblockaden“ waren zunächst „Pappkameraden“ mit bekannten Gesichtern, Kissen und Tücher im Gespräch. Die Entscheidung fiel auf wiederverwertbare, bedruckte Stofftaschen, die sich – nach Corona – weitergeben lassen.

Überall im Theater gilt das Abstandsgebot. Die Mitarbeiter achten sehr darauf, dass nirgends Gruppen zusammenstehen, auch nicht vor den Toiletten. Zum Schutz aller Theaterfreunde wird auf die Pause und den Programmheftverkauf verzichtet. Dafür dürfen am Verkaufsstand erworbene Getränke mit in den Saal genommen werden. In einem Einbahnstraßensystem kommen die Besucher zu unterschiedlichen Zeiten herein, die von den Mitarbeiterinnen des Servicebüros per Hand auf den Karten notiert sind.

In den Festsälen hängen Plexiglasscheiben zwischen den Besuchern und dem Garderobenserviceteam. Einen Blick wert im Forum ist der Garderobenbereich. Bühnentechniker errichteten ihn mittels Traversen, Scheinwerfern und Theken.

Als am 24. September die neue Spielzeit eröffnet wurde, waren Abstandsmarkierungen, Trennwände, Desinfektionsspender, Aufkleber mit Hinweisen zur Maskenpflicht und mehr eingerichtet. Rückmeldungen bestätigen, dass sich die Zuschauer sicher fühlen: „Wir waren erst skeptisch, gaben uns aber einen Ruck, und es hat sich gelohnt. Alles war toll organisiert.“ Eine andere Besucherin fand: „Überall war viel Personal vor Ort, es gab viel Platz, und nichts hat sich gestaut. Wir haben uns sehr sicher gefühlt.“

Kultur hat es in der Corona-Krise schwer: Die erneute Spielpause nutzt das Kulturring-Team für Ausbesserungen und Korrekturen, um den Theaterbesuch in diesen Zeiten noch sicherer und angenehmer zu gestalten. „Wir sind vorbereitet, wenn wir wieder spielen dürfen, um unseren Besuchern eine kleine Pause vom Alltag zu gönnen, auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Theater kann auf vieles verzichten – aber nicht auf Publikum“, sagt Theaterleiterin und Geschäftsführerin Dr. Bettina Wilts.