Anzeige
City Land 4/2021

Mein Lieblingsplatz …

Mein Lieblingsplatz … Bildunterschrift anzeigen Bildunterschrift anzeigen

Foto: rwe

Geografisch gesehen befinden wir uns mitten in der Stadt, doch von Häusern und Straßen ist hier nichts zu sehen. Ein bunter Herbstwald umgibt Rüdiger Skopek, wenn er an seinen Lieblingsplatz zurückkehrt, den er seit Kindertagen kennt und den er heute öfter mal besucht, wenn er auf dem Fahrrad über den Höhenzug rollt. Die Natur rund um den Reihersee hatte es dem Jungen aus Gebhardshagen angetan. „Wenn wir nicht auf dem Bolzplatz waren, dann waren wir hier“, erinnert sich der 59-jährige Diplom-Biologe, der seit gut eineinhalb Jahren Salzgitters neuer Beauftragter für die Städtepartnerschaften ist.    

Rüdiger Skopek schwärmt für den Wald mitten in der Stadt

Wenn er durch den Wald geht, dann ploppen die Erlebnisse von einst nach und nach in seinem Kopf auf. Buden bauen, in Kanalrohre kriechen, durchs Unterholz streifen oder auf Bäume klettern. Alles Abenteuer von damals, die heute kaum ein Jugendlicher kennt. Auch wenn Rüdiger Skopek keine eigenen Kinder hat, ist er nah dran am Nachwuchs. Der Fußballer, der heute noch in der Ü50 aktiv ist, betreut die Dritte E-Jugend der JSG SCU SalzGitter.
  

Mein Lieblingsplatz …-2
Foto: privat

Der Sport hat es ihm schon als Bengel angetan, erst wurde nur gebolzt gegen die Jungs aus dem Nachbarort, dann im Verein gekickt. Auch wenn es für die Profilaufbahn nicht reichte, als Innenverteidiger oder Ausputzer schaffte es Rüdiger Skopek bis in die Landesliga. Doch das Biologie-Studium in Braunschweig ließ immer weniger Zeit für den Fußball. Nach erfolgreichem Abschluss 1991 verschlug es ihn in den Vertrieb für medizinische Diagnostik, nach einigen Jahren landete er in der Firma Virion/Serion in Würzburg. Das Betriebsklima gefiel ihm, doch Salzgitter blieb immer sein Zuhause.

Seine offene und kommunikative Art hat ihm einen großen Freundeskreis beschert. Und wer Rüdiger Skopek zum Freund hat, dem wird es nicht langweilig. Er organisiert regelmäßig Touren, sei es für den Kegelclub, die Männerrunde oder den Sportverein. Sein Talent und seine Verlässlichkeit haben ihm sicher dabei geholfen, die Stelle im Rathaus zu bekommen.

Städtepartnerschaften liegen ihm seit 1978 am Herzen. Damals war er als 16-jähriger Schüler mit dem DRK in Swindon und schwärmt heute noch von der Gastfreundschaft. Es folgten weitere Fahrten mit dem Sportverein nach England, aber auch nach Imatra in Finnland. Die Völkerverständigung und das Kennenlernen fremder Kulturen sind ihm wichtig, so ein Austausch ist für ihn die ideale Plattform dafür. Dass er selber nun die Programme organisiert, war eigentlich nie geplant.

Auf Wunsch des Oberbürgermeisters Frank Klingebiel, mit dem er zusammen Fußball spielt, begleitete Rüdiger Skopek öfters schon ehrenamtlich Delegationen. Eine Aufgabe, die ihm Spaß machte und die ihm liegt. Sein Vorgänger Günther Heinisch regte kurz vor dem Ruhestand an, er könnte sich doch bewerben. Rüdiger Skopek musste nicht lange überlegen, auch wenn es beruflich kein Aufstieg war und finanziell sogar einen Verlust bedeutete. „Das Monetäre ist nicht alles“, sagt er über den Wechsel im März 2020 in die Stadtverwaltung.

Dass die Corona-Pandemie für einen Fehlstart sorgte, das bedauert der 59-jährige Partnerschaftbeauftragte, ohne groß zu lamentieren. Kontakte in die Städte pflegen, in anderen Ämtern aushelfen. So sieht die Arbeit aus. Rüdiger Skopek: „Zurzeit ist noch nichts planbar.“ Er hofft, nächstes Jahr wieder Gruppen aus Swindon, Creteil, Starij Oskol , Gotha und Imatra im Rathaus begrüßen zu können.