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Tierschützer planen weitere Kastrationsaktionen im Kreis

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Martina Misera (links) und Dagmar Kaczmareck mit Katzenbabys, die mit der Flasche aufgezogen werden.

Tierschutzverein will bauliche Voraussetzungen für die Aufnahme von AuslandsHunden schaffen

Wild lebende, scheue Katzen – sie leben meist auf Grundstücken, wo sie nur wenig Menschenkontakte haben. Oft sind es Nachkommen von nicht kastrierten Hauskatzen mit Freigang oder von ausgesetzten Katzen. „Durch den fehlenden Kontakt oder aus negativen Erfahrungen mit Menschen werden diese Tiere scheu und geben das Verhalten an ihre Jungen weiter“, erklären die Katzenschützer vom Peiner Tierschutzverein.

Leid für wild lebende Katzen wird verringert

Viele dieser wild lebenden Katzen werden krank und stecken andere Katzen damit an. Die Stadt Peine und die Gemeinde Edemissen haben eine Katzenkastrationsverordnung beschlossen, um die Fortpflanzung der wildlebenden Katzen zu reduzieren. Martina Misera, Dagmar Kaczmareck und ihre Unterstützer fangen jährlich rund 100 Tiere, um sie kastrieren zu lassen. „Dazu braucht man oft viel Zeit und Geduld“, erklären die beiden. Sie würden sich über engagierte Bürger freuen, die sie bei dieser ehrenamtlichen Arbeit unterstützen.

Für eine Kastration zahlt der Peiner Tierschutzverein 50 bis 100 Euro. Er freut sich daher über jede Spende. Auch Ilsede steht kurz vor der Entscheidung, eine Kastrationsverordnung zu erlassen. Kürzlich haben Tierschützer an einem Straßenrand nur wenige Tage alte Katzenbabys gefunden, deren Mutter anscheinend überfahren wurde. Dann war schnelle Hilfe notwendig, denn die Jungen benötigten alle paar Stunden Nahrung. Dagmar Kaczmareck hat sie mit der Flasche großgezogen und mehrere schon vermittelt.

Nothilfetelefon für Katzenbabys: 0160 3426598

Tierschutzverein will bauliche Voraussetzungen für die Aufnahme von AuslandsHunden schaffen

Tierheimarzt Dr. Heiber sieht Importe kritisch

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Dr. Med. Vet. Georg Heiber ist als Tierarzt verantwortlich für das Peiner Tierheim.

Dr. med. vet. Georg Heiber aus Edemissen ist Vertragstierarzt im Peiner Tierheim und gehört auch dem Vorstand des Tierschutzvereins Peine an. Wie der Verein mit Tieren aus dem Ausland künftig umgehen möchte, lesen Sie in folgendem Interview:

Was planen Sie?

Dr. Heiber: Der Peiner Tierschutzverein möchte sich im Auslandstierschutz engagieren. Dieses Engagement soll insbesondere gemäß den Empfehlungen des Deutschen Tierschutzbundes und den allgemeinen gesetzlichen Regelungen, die für den Import von Auslandshunden gelten, ablaufen. Die selektive Einfuhr niedlicher, kleiner und junger Hunde, die sich in der Regel bei den Hundehaltern großer Beliebtheit erfreuen, sind gemäß aktueller Gerichtsurteile einem gewinnbringenden Hundehandel gleichzusetzen.

Wie stehen Sie zu den Tierschutzorganisationen im Ausland?

Dr. Heiber: Die Hundeimporte nach Deutschland vermindern letztendlich die Bereitschaft, die Tierschutzprobleme in Süd- und Osteuropa durch Behörden und Tierschutzorganisationen vor Ort eigenständig zu lösen. Initiativen von Tierschutzvereinen, die Situation der Straßenhunde im Ausland vor Ort zu verbessern, werden ausdrücklich befürwortet.

Was kann man gegen die vielen Straßenhunde im Ausland unternehmen?

Dr. Heiber: Mittel der Wahl sollte hier in jedem Fall die Kastration und Kennzeichnung frei lebender Hunde vor Ort sein, um die Population von frei lebenden Straßenhunden dort dauerhaft zu reduzieren. Parallel zur Durchführung von Kastrationsaktionen sollten örtliche Tierschutzvereine deshalb auch die Bevölkerung vor Ort immer wieder über die Anforderungen an eine artgemäße Hundehaltung aufklären.

Welche konkreten Pläne haben Sie?

Dr. Heiber: Der Peiner Tierschutzverein wird in Zukunft die Einfuhr einer begrenzten Anzahl von Auslandshunden in bestimmten Fällen durchführen. Dies wird in enger Kooperation mit dem Veterinäramt Peine erfolgen. Die Hunde werden hierfür eine gewisse Zeit in Quarantäne müssen, wofür im Peiner Tierheim momentan aber noch nicht die baulichen Voraussetzungen gegeben sind.