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HWG Kurier Peine

Voll besetzte Schützengilde zur HWG-Mitgliederversammlung

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Fachanwalt Uwe Freundel referierte zum Thema „Das kleine Einmaleins zwischen Mieter und Vermieter“.

Etwa 500 Besucher konnte der Vorsitzende des Peiner Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümervereins, Hans-Hinrich Munzel, zur diesjährigen Mitgliederversammlung am 4. November im bis auf den letzten Platz besetzten Peiner Gildesaal begrüßen. Er berichtete, dass der Verein in diesem Jahr auf über 1900 Vereinsangehörige angewachsen sei. In seinem Jahresrückblick beleuchtete er die allgemeine Wohnraumsituation im Landkreis Peine. Dabei hob er die engagierte Baulandpolitik von Stadt und Gemeinden positiv hervor. Diese würde maßgeblich zur Entspannung des Wohnungsmarktes im Peiner Land beitragen. Jeder Neubaubezug macht wieder eine Wohnung frei, so Munzel. Erfreulich sei, dass immer mehr Berufspendler nach Hannover oder Braunschweig im Landkreis Peine bauen oder kaufen, weil die dortigen Immobilienmärkte überhitzt seien.Trotz der in den letzten fünf Jahren erheblich gestiegenen Immobilienpreise hätten sich die Mieten im Landkreis Peine nur moderat erhöht. Sie bewegen sich im Schnitt zwischen 5 und 7 Euro pro Quadratmeter/monatlich, je nach Wohnlage, Baujahr und Ausstattung; bei Neubauten der letzten drei Jahre auch darüber. In der bundesweiten Statistik haben sich die Mieten privater Vermieter zwischen 2015 und 2018 lediglich um 4 Prozent erhöht. Damit seien sie noch unter dem Anstieg der allgemeinen Lebenshaltungskosten geblieben. Nach einem Gutachten des Instituts der Deutschen Wirtschaft solle sogar in einem Drittel der bundesdeutschen Landkreise die Bautätigkeit gebremst werden, um ein Überangebot zu vermeiden. Hierzu zählt das Gutachten auch den Landkreis Peine, für den es ein Verhältnis von Fertigstellungen zum Bedarf zwischen 2016 und 2020 von 134 Prozent errechnet hat. Viele Hundert Wohnungen im Landkreis Peine befinden sich derzeit in der letzten Planungsphase, bei einem Teil ist bereits mit dem Bau begonnen worden.     

HWG-Vorsitzender Hans-Hinrich Munzel: Kein Wohnungsmangel im Landkreis Peine, Wohnungsüberangebot zeichnet sich ab

Im weiteren Verlauf der Mitgliederversammlung wurden die Regularien ohne jede Beanstandung erledigt. Der Kassenbericht wurde genehmigt. Dem Vereinsvorstand wurde einmütig Entlastung erteilt. Auch der Vorschlag des Vorstandes zur Beitragsfestsetzung ab 2020 fand die einhellige Zustimmung. Die Mitgliedsbeiträge betragen alsdann jährlich: Beitragsklasse 1 = 49 Euro, Beitragsklasse 2 = 70 Euro, Beitragsklasse 3 = 104 Euro jährlich.

Der anschließende Vortrag von Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht, Uwe Freundel, stand unter dem Thema „Das kleine Einmaleins zwischen Mieter und Vermieter“. Dabei erhielten die Zuhörer Tipps und Hinweise zur rechtssicheren Ausfüllung von Mietverträgen. Der Referent erläuterte unter anderem die verschiedenen Alternativen, zwischen denen man sich bei der Ausfüllung des Mietvertragsformulars entscheiden müsse. So seien beispielsweise bei Mietanpassungen drei verschiedene Verfahrensweisen vorgesehen. Im Zweifel sollte man sich für eine Mietanpassung entsprechend der Veränderung des Verbraucherpreisindexes für Deutschland entscheiden. Zahlreiche Mietinteressenten würden die Möglichkeit einer Staffelmietvereinbarung ablehnen. Inwieweit die übliche Mietanpassung noch mit dem Peiner Mietspiegel auch in Zukunft möglich sein wird, stehe noch nicht fest. Hierzu bedürfe es noch eingehender Gespräche zwischen den Interessensverbänden. Ein besonderes Erlebnis war der abschließende „Spaziergang“ durch das Peine der 1960er-Jahre. In einem Tonfilm erhielten die Mitglieder einen anschaulichen Einblick in die damaligen Peiner Lebensverhältnisse mit Bahnschranke und brauner Wolke.