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Sicherheitswochen 2017 II.

Gemütliches Feuer im Kamin: Diese Regeln sind zu beachten

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Vor dem ersten Anzünden muss der Ofen vom Schornsteinfeger abgenommen werden. FOTOS: ARCHIV

Schornsteinfeger rät: Keine Pappe und kein behandeltes Holz verbrennen – Nach dem Sommer überprüfen

VON CARSTEN BASCHIN  KREIS PEINE. Winterzeit ist Kaminzeit. Doch das Feuer im Kamin sorgt nicht nur für Gemütlichkeit an kalten Abenden, es kann auch zur Gefahr werden. Deshalb sollten Kaminbesitzer ein paar wichtige Regeln beachten.Neue Kaminöfen müssen vor der ersten Nutzung vom Schornsteinfeger abgenommen werden. Er untersucht dabei, ob nicht möglicherweise Mängel vorliegen, die gefährlich werden können.

Sicherheitswochen 2017

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Gemütlich knisterndes Feuer: Damit kein Risiko daraus wird, sind ein paar Regeln zu beachten.

Eine ganz wichtige Frage ist anschließend: Welches Brennmaterial darf und soll ich verwenden? Die Antwort: Trockenes, gut abgelagerte Brennholz, das nicht behandelt worden ist. Dringend abzuraten ist zum Beispiel von Palettenbrettern oder Obstkisten, auch wenn sie preiswert sind. Der Wolfsburger Bezirksschornsteinfeger Thomas Pufke verweist auf eine einfache Faustregel: „Holz, das aus einem Sägewerk stammt, ist in der Regel chemisch behandelt und daher für Kamine nicht geeignet.“ Denn: Derlei Holz kann die Feuerstelle schädigen, denn beim Verbrennen von chemisch behandeltem Holz kann viel zu starke Hitze entstehen. Und: Umweltgifte können freigesetzt werden.

„Holz, das aus einem Sägewerk stammt, ist in der Regel chemisch behandelt.“

Thomas Pufke Bezirksschornsteinfeger


Wer hingegen zu feuchtes Holz verbrennt, fördert dadurch die Entstehung von Teerruß im Schornstein. Dieser entflammbare Ruß ist im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich: Er kann zu einem Schornsteinbrand führen und dadurch das gesamte Gebäude gefährden – die Feuerwehren wissen ein Lied davon zu singen. Nicht verbrannt werden sollten auch Pappe oder Papier, dabei entsteht viel Asche und Feinstaub. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Überprüfung von Rohren und Schornsteinen, wenn der Kamin nach dem Sommer oder einer anderen längeren Pause wieder genutzt wird. „Befinden sich zum Beispiel alte Vogelnester, tote Tiere, Hornissen- oder Wespennester im Abzugsbereich, kann der Rauch schlecht oder gar nicht abziehen“, so Pufke. Dann droht die lebensgefährliche Bildung von Kohlenmonoxid im Wohnbereich, eine Substanz, die man nicht riecht, die aber schnell zu einem Hinübergleiten in den Tod sorgen kann.

Ebenso wichtig: In unmittelbarer Nähe eines benutzten Kamins sollte keine Wäsche getrocknet werden, auch andere entflammbare Stoffe oder Möbel gehören nicht in diesen Bereich. „Wird das Feuer im Kamin zu heiß, drohen auch hier Brände“, warnt Pufke.

Zum Kamin gehört der Feuerlöscher

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Sollte immer vorhanden sein: Ein Feuerlöscher.

Wie schützt man sich vor Bränden und Gefahren, die durch Kaminöfen ausgelöst werden? Zu beachten sind einige zentrale Punkte.

Wer einen Kamin besitzt, sollte für Notfälle auch einen funktionsfähigen Feuerlöscher im Haus haben. Oder aber Feuerlöschspray, das wenig Platz wegnimmt und zumindest bei der Entstehung von Bränden wirksam eingesetzt werden kann.

Ganz wichtig sind Rauchmelder, die ohnehin gesetzlich für viele Räume vorgeschrieben sind. Bezirksschornsteinfeger Thomas Pufke empfiehlt auch den Einsatz von Kohlenmonoxid-Messgeräten. Kohlenmonoxid entsteht zum Beispiel bei verstopften Kaminrohren und Schornsteinen, ist lebensgefährlich – und nicht zu riechen, das macht Kohlenmonoxid besonders tückisch.

In älteren Häusern gibt es oft noch offene Kamine. Hier ist es wichtig zu überprüfen, ob auch wirklich keine Glut mehr glimmt, bevor man zu Bett geht – sonst besteht Brandgefahr zum Beispiel durch Funkenflug.