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Peiner Wirtschaftsspiegel

Frauen sind aus dem Wirtschafts- und Arbeitsleben nicht mehr wegzudenken

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Frauen im Business sind längst eine Selbstverständlichkeit – in Führungspositionen oder an den Unternehmensspitzen sind sie allerdings noch immer weniger zu finden als Männer. Foto: pxhere.com

Der internationale Frauentag

Der Internationale Frauentag wird seit 110 Jahren gefeiert und hat bis heute offenbar nicht an Bedeutung eingebüßt. Denn trotz vermeintlicher Gleichberechtigung sind Frauen in Chefetagen und Führungspositionen noch immer unterrepräsentiert, bekommen im Schnitt weniger Gehalt als die Männer und gründen auch weniger Unternehmen. Doch aus der Wirtschafts- und Arbeitswelt sind sie grundsätzlich nicht mehr wegzudenken.Es ist unumstritten: Die Leistungen von Frauen sind für den Wirtschaftsstandort Deutschland elementar. Zumal Frauen sehr qualifiziert sind, wie es im Bundeswirtschaftsministerium heißt. Immerhin sind mehr als die Hälfte der Menschen mit Abitur und der Studierenden mit Abschluss sowie rund 45 Prozent der Promovierenden weiblich. Auch stellen Frauen bundesweit 46 Prozent der Erwerbstätigen. Sie schaffen neue Produkte, Dienstleistungen sowie Arbeitsplätze und tragen als Entscheiderin erheblich zur Entwicklung der jeweiligen Wirtschaftsstandorte bei – auch im Peiner Land, in dem von insgesamt 33 030 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten 15 552 Frauen sind.

 

Große Herausforderung

Gerade in den Führungsriegen sind Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein sowie ein gutes Selbstmanagement bedeutende Schlüsselfaktoren für den Erfolg. Doch so engagiert die Frauen heutzutage auch sind, stellen diese Themen für viele noch immer eine besondere Herausforderung dar. Schließlich gilt es bei Karrierevorhaben, die mit der alten Rollenverteilung verknüpften Unsicherheiten abzulegen, sich eigener Stärke und Durchsetzungskraft bewusst zu sein und trotz aller Aufgaben rund um Familie und Haushalt eigene Potenziale im Job voll auszuschöpfen. Während Männern diese Fähigkeiten oft förmlich in die Wiege gelegt erscheinen, plagen sich Frauen in ihrer Berufslaufbahn nicht selten mit dem schlechten Gewissen, der Familie nicht gerecht zu werden, und den noch immer währenden Vorurteilen über die typische „Rolle der Frau“, die sie auf der Karriereleiter zu bremsen scheint.

Denn nicht ohne Grund arbeiten in Führungspositionen vor allem Männer: 74 Prozent der Professuren werden laut Bundeswirtschaftsministerium von Männern besetzt, und in den Vorständen der 30 DAX-Unternehmen liegt der Frauenanteil gerade mal bei 12,8 Prozent.

Große Vorhaben

Dabei bewerteten im Zukunftsreport 2030 des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) 2016 stolze 77,4 Prozent der Geschäfts- beziehungsweise Personalleitungen in deutschen Unternehmen das Thema Familienfreundlichkeit als wichtig. Die Realität zeigt aber, dass die Doppelbelastung von Kind und Karriere noch immer stärker auf den Schultern von Frauen lastet. Frauen, die genau wie ihr Ehemann Vollzeit berufstätig sind, beschäftigen sich täglich drei Stunden mehr mit Kindern, Kochen, Waschen, Bügeln und anderen Hauhaltsaufgaben. Doch: „Wer als Frau aus diesem Dilemma heraus will, muss für seine Bedürfnisse eintreten und sein Umfeld zur Unterstützung bewegen – selbstbewusst, eigenverantwortlich und im festen Glauben an die Möglichkeiten und an das eigene Potenzial“, wie erfolgreiche Frauen immer wieder betonen. Wobei es für die meisten von ihnen offensichtlich kaum vieler Worte oder auch echter „Kämpfe“ bedarf, wie Peiner Unternehmerinnen oder Frauen in Führungspositionen deutlich machen. Es waren Träume, Visionen oder auch feste Vorhaben, die sie stringent verfolgt und erfolgreich umgesetzt haben. Die Frauenbewegungen haben keinen unerheblichen Anteil daran. Schließlich haben sie ihren Nachfahren den Weg für eine Berufslaufbahn geebnet, auf dem die Frauen den Männern in nichts mehr nachstehen.

Der internationale Frauentag

Der Internationale Frauentag hat seine Wurzeln in den Frauen- und Arbeiterinnenbewegungen des 19. Jahrhunderts. Denn in vielen Ländern hatten sie damals bereits für einen Tag plädiert, an dem sich Frauen landes- beziehungsweise weltweit für Gleichberechtigung, höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen für Frauen sowie für ein Frauenwahlrecht und gegen Diskriminierung einsetzen. Die deutsche sozialistische Politikerin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin schlug am 27. August 1910 schließlich auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen die Einführung eines internationalen Frauentages vor, der im Folgejahr das erste Mal in vier europäischen Ländern (Dänemark, Deutschland, Österreich, Schweiz) sowie in den USA gefeiert wurde. Hauptforderung war das aktive und passive Wahlrecht für Frauen, für das mehr als eine Million Frauen auf die Straße gingen. Seitdem hat der „Feiertag“, der er in einigen Nationen tatsächlich ist, bewegte Zeiten hinter sich: Nachdem er während des Nationalsozialismus in Deutschland verboten wurde und danach fast in Vergessenheit geriet, feierte er spätestens mit der Wiedervereinigung sein Comeback und ist heute fest im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert und in jedem Jahr terminiert auf den 8. März.