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Gemeinsam im Glauben

Engelsgesang

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Fotos: Athanasios Pagonas/123RF

Andacht von Volker Menke

Als ich gefragt wurde, die Andacht für dieses zum Advent erscheinende Gemeindemagazin zu schreiben, war der Sommer gerade vorüber. Aber aus drucktechnischen Gründen sollten alle Texte bis Mitte Oktober vorliegen …Mich beschlich das abwehrende Gefühl, das sich in mir auch regt, wenn schon im Oktober oder gar noch früher in Geschäften Dinge angeboten werden, die in die Advents- und Weihnachtszeit gehören. Die Zeit dafür ist irgendwie noch nicht reif.Doch kam mir auch in den Sinn: Bei uns in der Kirche ist eigentlich sogar ganzjährig Weihnachten. Vielleicht ist uns das gar nicht so bewusst. Doch wann immer wir im Laufe eines Jahres sonntags Gottesdienste mitfeiern, besingen und feiern wir das Kommen und die Geburt Jesu. „Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen“, so wird in fast jedem Gottesdienst gesungen. Zweimal sogar, denn in der zumeist folgenden Liedstrophe wird das wiederholt, in dem es unter anderem heißt: „Allein Gott in der Höh sei Ehr … Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist groß Friedohn Unterlass …“ Doppelt ist damit der Lobgesang der Engel aus der Weihnachtsgeschichte angesichts der Geburt Jesu (Lk 2, 14) aufgenommen. Doppelt hält besser. An jedem Sonntag als Beginn einer neuen Woche werden wir so an das große Geschenk Gottes erinnert, das er der ganzen Welt in Jesu macht. Von Gott aus steht und stimmt die Beziehung zwischen ihm und uns; sie ist heil, gut, unzerstörbar, ewig – kurz: voller Frieden. Darum geben wir Gott die Ehre, freuen uns an dem Frieden, der uns in Jesus als Geschenk zukommt. Und wer davon berührt und bewegt ist, gibt ihn selbst weiter, auf dass der Frieden möglichst große Kreise ziehe auf Erden, indem wir uns einsetzen für die Heil- und Gutwerdung unserer Beziehungen – zu Gott, zu unseren Mitmenschen, zur Mitwelt, zu uns selbst.

Gemeinsam im Glauben 

„Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen.“

Spekulatius, Dominosteine, Nikoläuse, Weihnachtsschmuck, das alles kann warten, bis die Zeit dafür reif ist – im Advent, im Dezember. Aber der weihnachtliche Frieden ist eine tagtägliche Angelegenheit. Und so gibt es eine Erinnerung, eine Auffrischung, wenn als Vorzeichen zu Beginn der Tage einer jeden neuen Woche es sonntags im Gottesdienst heißt: „Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen.“

Wie gesagt, das ist der weihnachtliche Lobgesang der Engel. Wir machen ihn uns im Gottesdienst zu eigen und tragen ihn dann in die Tage vor uns, in die Welt hinein. Engel heißt „Bote“. Schön ist, wenn man auch uns abspüren kann; „Dich schickt der Himmel“, du bist ein Botschafter, eine Botschafterin des Friedens.

Herzliche geschwisterliche Grüße

Ihr
Volker Menke