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Sicherheitswochen - 5. November 2018

Kriminalstatistik: Zahl der Einbrüche in Peine gesunken

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Gerade die kalte Jahreszeit lockt Einbrecher an, da es früh dunkel wird.

Sicher wohnen: „Smart Home“ ist Thema in neuer Polizei-Broschüre

Von Birthe-Kussroll-Ihl PEINE. Einbrüche sind schwer aufzuklären. Die Opfer fühlen sich danach oft nicht mehr sicher im eigenen Zuhause und die Verletzung der Privatsphäre macht ihnen häufig mehr zu schaffen als der rein materielle Schaden. Die Polizei Peine erfasste 2016 insgesamt 287 Wohnungseinbruchsdiebstähle. Im vergangenen Jahr waren es mit 234 Straftaten 53 weniger als im Vorjahr. Das teilte die Polizeisprecherin Stephanie Schmidt auf PAZ-Anfrage mit.Auch wenn die Einbruchszahlen 2017 gesunken sind, warnen die Peiner Ermittler vor zu viel Euphorie. Denn: „Die Zahlen aus 2018 werden erst im neuen Jahr präsentiert“, sagt Schmidt. Sie gibt zu bedenken, dass die Zahlen stark im Jahresverlauf schwanken und mit der dunklen Jahreszeit erst die Hochsaison für Einbrüche bevorstehe.Meist brauchen die Einbrecher nur einen Schraubdreher, schon sind sie drin. Der Aufwand ist gering, ebenso das Risiko ertappt zu werden. „Die Zahl der Taten im Kreis ist in den ersten sechs Monaten dieses Jahres zurückgegangen“, weiß Bernd Neidhart, vom Präventionsteam der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel.

Dunkle Jahreszeit: Gelegenheitstäter kommen oft vormittags

Die Polizei Peine erfasste 2016 insgesamt 287 Wohnungseinbruchsdiebstähle.

Laut Neidhart konnten die Ermittler in diesem Jahr und 2017 mehrere Serien-Einbrecher und kriminelle Banden schnappen. Der Hauptkommissar weiß auch, dass gezielte Kontrollmaßnahmen seiner Kollegen im Streifendienst die Verbrecher aus unserer Region zum Teil verdrängt haben.

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Stephanie Schmidt

Doch aufklären können die Ermittler davon immer nur einen geringen Teil. Denn Zeugen und Spuren, die die Täter überführen könnten, gibt es selten. Außerdem sind nach Angaben der Peiner Polizei mehr organisierte Einbrecher unterwegs, die von woanders kommen und nach der Tat wieder verschwinden.

Die meisten Einbrecher sind Gelegenheitstäter, viele kommen vormittags, wenn Bewohner arbeiten oder einkaufen sind. In den Winter- und Frühjahrsmonaten ist zudem verstärkt mit Einbrüchen nach Einsetzen der Dunkelheit bis in die späten Abendstunden zu rechnen.

Die Polizei geht mit zahlreichen Ermittlungsgruppen gegen die Verbrecher vor – zum Teil sind diese auch länderübergreifend. So konnte die Polizei in Peine 2017 eine Einbrecherbande überführen, die in mehrere Wohnungen und Häuser eingestiegen war.

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Bernd Neidhart

Die Präventionsarbeit sei genauso wichtig, sagt Neidhart: „Die Kollegen fahren vermehrt Streife in Schwerpunktregionen und informieren die Bevölkerung.“ Er leitet seit 24 Jahren die Zentralstelle für Prävention. Seine Beratungstätigkeit für an Einbruchschutz interessierte Bürger hat Hochkonjunktur. Dieser Service ist kostenlos und unverbindlich.

Wie man sich vor Einbrüchen schützen kann, das beschäftigt zunehmend Hausbesitzer und Mieter sowie Wohnungsbaugesellschaften und Hersteller von Fenstern und Türen. „Das Einbruchsproblem kann die Polizei allein nicht lösen“, weiß Neidhart. Die Bewohner können selbst eine Menge für ihre Sicherheit tun. Viele würden dabei an sichere Türen und Fenster denken. Eine gute Nachbarschaft kann auch hilfreich sein. Das bedeute, auf hohe Hecken und Mauern zu verzichten, denn diese schützten auch Einbrecher vor neugierigen Blicken.

Sicher wohnen: „Smart Home“ ist Thema in neuer Polizei-Broschüre

Mit Beginn der dunklen Jahreszeit richtet die Polizeiliche Kriminalprävention ihr Augenmerk wieder verstärkt auf den Einbruchschutz, denn häufig nutzen Diebe die früh einsetzende Dämmerung, um unbemerkt in Häuser und Wohnungen einzusteigen. Neu aufgelegt und um das Thema „Smart Home“ erweitert, wurde die Broschüre „Sicher wohnen“, die kostenlos bei jeder Polizeidienststelle erhältlich ist.

Zudem macht die Polizeiliche Kriminalprävention derzeit mit einem Kinospot auf das Thema aufmerksam. Alle Empfehlungen und Tipps in Sachen „Smart Home“ und Einbruchschutz gibt es in der neu aufgelegten Broschüre „Sicher wohnen“ (vormals „Ungebetene Gäste“), die kostenlos bei den Polizeidienststellen erhältlich ist oder heruntergeladen werden kann, unter www.polizeiberatung.de/medienangebot/detail/1-sicher-wohnen/ im Internet. Weitere Informationen gibt es auch auf der Webseite der Einbruchschutzkampagne K-Eimbruch: www.keinbruch.de.

Wie leicht sich Diebe Zutritt zu ungesicherten Wohnungen oder Häusern verschaffen können, zeigt die YouTube- Serie „Die Elster. Ein Profi- Einbrecher packt aus“. Die dokumentarisch angelegte Serie begleitet den fiktiven Einbrecher „Die Elster“ – gespielt von Schauspieler Peter Trabner – auf seinen chaotischen Streifzügen und vermittelt nebenbei die von der Polizei empfohlenen Verhaltenstipps zum Einbruchschutz. Die Elster-Serie ist auf YouTube zu sehen: http://bit.ly/2bYedNp. bik