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Der schönste Job der Welt

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Lieben ihren Job: Für das Foto gehen Friseurmeisterin Ute Karacic und Auszubildende Chantal vor die Tür des Salons in Salder. Foto: rwe

Salzgitter. Wer hätte das gedacht? Männer gehen öfter zum Friseur als Frauen. Mit rund sieben Besuchen im Jahr schlagen sie das andere Geschlecht mit durchschnittlich knapp sechs Terminen ganz knapp, schreibt der Zentralverband für das Deutsche Friseurhandwerk. Dem nicht genug. Bei jungen Müttern ist der Gang zum Friseur sogar unter den Top drei der beliebtesten Freizeitaktivitäten gelandet. Hoch angesehen ist der Friseur aber nicht nur bei seinen Kunden, sondern auch bei denjenigen, die ihn ausüben. Demnach gehören Friseure und Friseurinnen zu den Berufsgruppen, die am meisten Spaß in ihrer Arbeit haben.Das ist auch nach weit mehr als 20 Jahren zu spüren. „Das ist der schönste Job der Welt“, sagt Esra Yakupoglu-Eren aus dem Vorstand der Innung Salzgitter-Wolfenbüttel. Sie würde ihren Beruf immer wieder wählen, auch wenn dieser nicht so gut bezahlt ist. Geld ist nicht alles im Leben, weiß sie nach der langen Zeit.Denn ein Friseur muss nicht nur gut mit Schere, Kamm und Co. umgehen können. Handwerkliches Geschick sei wichtig, aber für Esra Yakupoglu-Eren gehört weit mehr dazu. Eine gehörige Portion Empathie und Psychologie, um die Wünsche und Vorstellungen der Kunden zu erkennen und die Möglichkeiten zu ermitteln, die das Haar bietet oder auch nicht. Aufmerksamkeit und Leidenschaft sind dafür nötig, aber auch die Bereitschaft, ständig Neues zu lernen und die Mode im Blick zu behalten.

Mehr als Haare waschen, schneiden und föhnen: Was den Friseur-Beruf so besonders macht

„Unser Beruf ist sehr abwechslungsreich und anspruchsvoll“, sagt Esra Yakupoglu-Eren, die als Fachbeirätin ständig am Puls der Zeit ist. Sie vergleicht die Friseure gerne mit Bildhauern, auch wenn die Haarpracht nicht aus Stein ist. Aber ihr Handwerk trage durchaus ein künstlerisches Wesen in sich.

Hinzu kommt der persönliche Austausch mit den Kunden, vor allem mit den Stammkunden, zu denen sich im Laufe der Zeit ein tiefes Vertrauen entwickelt und für die der Besuch im Salon mehr ist als eben nur die Haare machen. Die Gespräche möchte sie nicht missen. „Ich gebe viel, bekomme aber auch viel“, sagt Esra Yakupoglu-Eren.

Ihre Kollegin Ute Karacic denkt ähnlich. Sie sitzt seit vielen Jahren im Prüfungsausschuss der Handwerkskammer und betont: „Eine gute Ausbildung ist unverzichtbar.“ Vor 19 Jahren übernahm sie ihren Laden in Salder, ein Jahr später heuerte sie den ersten Lehrling an.

Seitdem hat die Meisterin fast nur gute Erfahrungen gemacht, auch wenn der Beruf nicht leicht ist. „Wenn die Eigenmotivation stimmt, dann klappt das auch“, sagt Ute Karacic. Ihre Auszubildende Chantal weiß, wovon die Chefin spricht. Sie ist im zweiten Lehrjahr und musste erst die Schüchternheit etwas ablegen. Mittlerweile fühlt sie sich wohl und weiß: „Das ist mein Beruf.“