Beckenbodenschwäche, Harninkontinenz sowie Stuhlinkontinenz sind häufige Erkrankungen und können Frauen und Männer jeden Alters betreffen. Trotz starker Beeinträchtigung im Alltag zögern viele Betroffene lange, ihren Arzt auf dieses Thema anzusprechen. Das interdisziplinäre Beckenbodenzentrum am Helios Klinikum Salzgitter befasst sich schwerpunktmäßig mit allen Problemen der Harn- und Stuhlinkontinenz bei Frauen und Männern sowie Erkrankungen des Beckenbodens. Das die Salzgitteraner Fachleute hier über herausragende Expertisen verfügen, hat die Deutsche Kontinenz Gesellschaft das Beckenbodenzentrum im Jahr 2018 erstmalig zertifiziert und aktuell hat CERT iQ diese Zertifizierung erneut bestätigt.Das Interdisziplinäre Beckenbodenzentrum (IBZ) koordiniert die Zusammenarbeit der Abteilungen für Gynäkologie, Urologie, Chirurgie, Geriatrie, Gastroenterologie und Physiotherapie im Salzgitteraner Klinikum. „Ich bin sehr stolz, dass wir erneut zertifiziert wurden und damit unsere Expertise und interdisziplinären Strukturen bestätigt wurden. Betroffene und Ratsuchende sehen durch dieses Zertifikat sofort, dass sie bei uns an der richtigen Adresse sind“, erzählt Dr. med. Anna-Maria Kacprzyk, Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe.
Auszeichnung bestätigt
Beckenbodenschwäche und Inkontinenz – Was ist das?
Der Beckenboden schließt den Bauchraum nach unten ab. Er stützt Organe wie die Gebärmutter, die Blase und den Darm sowie das Becken und die Wirbelsäule. Die Muskeln des Beckenbodens unterstützen die Blase, damit der Mensch kontrolliert Urin lassen kann. Über die Jahre kann jedoch die Elastizität des Beckenbodens nachlassen. Zudem wird der Beckenboden durch Entbindungen, aber auch Übergewicht, chronische körperliche Überlastung oder schlechte Haltung stark beansprucht. Inkontinenz ist der unfreiwillige Verlust von Urin und Stuhl. Betroffene können Ort und Zeit nicht kontrollieren. Die austretende Menge kann sehr gering, aber auch sehr erheblich sein. Hierbei gibt es verschiedene Formen.
m IBZ des Helios Klinikums werden Diagnostik und Therapie individuell und professionell durchgeführt. Um die optimale Therapie zu finden, werden zunächst die Druckverhältnisse in Blase, Harnröhre und Enddarm mithilfe eines Computers gemessen. Danach erfolgt eine spezielle gynäkologische Untersuchung mit Introitussonographie (Ultraschall des Beckens), bei der die Funktion des Beckenbodens sowie Lageveränderungen der Harnröhre und der Blase, der Gebärmutter und des Darms beim Husten und Pressen gezeigt werden. Speziell bei Inkontinenz mit Drangsymptomatik wird eine Spiegelung der Blase und der Harnröhre durchgeführt, um Tumore und Steine auszuschließen. Darüber hinaus werden urologische, geriatrische, gastroenterologische und chirurgische Untersuchungen durchgeführt. Anschließend findet ein umfangreiches persönliches Beratungsgespräch über die Behandlungsmöglichkeiten und deren Erfolgschancen statt.
„Eine erfolgreiche Behandlung sollte die verschiedenen Therapiemöglichkeiten zu einem patienten- und krankheitsorientierten Behandlungskonzept zusammenfügen. Unser Team wird mit Ihnen den Einsatz und die individuellen Möglichkeiten ausführlich besprechen“, erläutert Chefärztin Dr. med. Anna-Maria Kacprzyk. Wer einen Termin vereinbaren möchte oder Fragen hat, erreicht das IBZ unter Telefon (05341) 835-1215.
