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Recycling – aus alt mach neu

Vom Abfall zur Kunst

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Matthias Hinsenhofen liefert Ideen für „Kunst aus Schrott“, wie die Skulptur aus alten Platinen und Kabelresten zeigt.

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A+B will Stoffströmen künftig noch intensiver auf den Grund gehen

Schon seit 1974 ist der Landkreis Peine für die Abfallwirtschaft verantwortlich. Im Jahr 2005 hat der Landkreis für diese Aufgabe die Abfallwirtschafts- und Beschäftigungsbetriebe als kommunale Anstalt gegründet. In dieser Zeit ist die Gesellschaft nicht nur ein bedeutender Arbeitgeber sowie Kooperations- und Wirtschaftspartner geworden, sondern hat sich vor allem auch zu einem wichtigen Akteur in der Kreislaufwirtschaft entwickelt. Denn mit der reinen Abfallentsorgung ist es dort längst nicht getan. Vielmehr sorgen die mehr als 160 Mitarbeiter des kommunalen Unternehmens und seiner Tochtergesellschaft PEG dafür, dass die Stoffströme dem Nachhaltigkeitsgedanken entsprechend bei den rund 134 000 Kunden im Landkreis eingesammelt werden und dann fach- und sachgerecht an den unterschiedlichsten Stellen entsorgt oder zurück in den Kreislauf gelangen.

Fachgerechte Entsorgung

Dafür werden von den jeweiligen Teams jährlich etwa 1,8 Millionen Behälter entleert, mehr als 10 000 Service- und rund 17000 Sperrmüllaufträge und 2000 Sonderleistungen übernommen und rund 74 000 Tonnen Abfälle eingesammelt, von denen mehr als 70 Prozent wiederverwertet werden. „Doch all das gelingt nur über ausgefeilte Konzepte und Systeme“, sagt Mike Maczollek, Vertreter des A+B-Vorstands beispielsweise mit Blick auf das riesige Gelände des Wertstoffhofs in Stedum.

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In der Stedemumer Fahrrad- und Metallwerkstatt werden fahrfähige Räder wieder auf Vordermann gebracht.

Dort ist unter anderem eine Metall- und Fahrradwerkstatt untergebracht, in der 15 Beschäftigte des Kooperationspartners Berufsbildungs- und Beschäftigungsgesellschaft Landkreis Peine mbH (BBg) im Einsatz sind, um Fahrräder und Elektrogeräte wie Waschmaschinen, Mikrowellen oder auch Kaffeemaschinen und mehr für die fachgerechte Entsorgung zu demontieren.

Gesellschaftliche Verantwortung

Im Anschluss werden die Teile unterschiedlichen Fraktionen zugeordnet, die dann entsprechend entsorgt beziehungsweise wiederverwendet werden. Denn gute erhaltene Fahrräder oder auch Elektrogeräte, wie Computer beispielsweise, werden von den Mitarbeitern aufbereitet und gängig gemacht, um sie dann zu günstigen Preisen an Bedürftige abzugeben. „So gelangen mehr als 90 Prozent der eingesammelten und angelieferten Materialien und Produkte zurück in den Kreislauf“, sagt Werkstattleiter Matthias Hinsenhofen. Vor allem seien auf diesem Weg schon echte Kunststücke entstanden, wie die Skulptur aus alten Platinen vor der Werkstatttür deutlich macht. Auch habe das Team aus einer Dachbodenentrümpelung uralte Retroräder soweit aufbereitet, dass sie heute als Museumsstücke im Schloss Salder in Salzgitter ihren Platz gefunden haben.

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Mit kreativen Ideen und fröhlichen Farben bekommen alte Holzpaletten eine völlig neue Bestimmung.

„Das macht deutlich, dass unser Einsatz weit über die reine Abfallentsorgung hinausgeht“, sagt Maczollek. „In Kooperation mit unseren Partnern übernehmen wir auch gesellschaftlich Verantwortung.“ Denn zum einen werde zahlreichen bedürftigen Menschen geholfen und Gutes getan, zum anderen erhielten Langzeitarbeitslose in diesen Bereichen eine sinnvolle Aufgabe, die sie fordere und fördere.

Eigene Recycling-Werkstatt

Und genau dieser Bereich werde zukünftig noch weiter ausgebaut, denn ab dem kommenden Jahr soll es auf dem derzeit noch im Bau befindlichen Erweiterungsgelände am Stedumer Wertstoffhof eine neue Recycling-Werkstatt geben, in der noch mehr gebrauchte Materialien angenommen und für die Wiederverwendung veredelt werden. Und dabei rücken Altkleider, die durch kleine Veränderungen wieder tragbar gemacht werden, genauso in den Fokus wie Fahrräder und andere Gebrauchsgegenstände. „Dabei arbeiten wir eng mit dem Jobcenter des Landkreises zusammen, um Langzeitarbeitslose durch gezielte Trainings und Aufgaben wieder fit für den Arbeitsmarkt zu machen“, sagt Maczollek.

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Aus einer Entrümpelung stammt ein altes Retrorad, das heute im Schloss Salder zu sehen ist.

Mit diesen Aktivitäten soll darüber hinaus das Bewusstsein zur Nachhaltigkeit im Umgang mit Gebrauchtgegenständen und einer möglichen Wiederverwertbarkeit von Roh- und Betriebsmitteln geschärft werden.

Verantwortungsvoller Umgang

Sie sind eingebettet in die Fortschreibung des von A und B aufgestellten Abfallwirtschaftskonzeptes, das als wichtiger Handlungsstrang die Weichen der Abfallwirtschaft im Landkreis Peine für die kommenden fünf Jahre stellen wird. Auch dabei sei es Ziel, noch sensibler mit Abfällen und entsprechenden Stoffströmen umzugehen und die Verfahren noch transparenter und umweltfreundlicher zu machen. „Und dabei kann jeder Bürger mitwirken und einen entscheidenden Beitrag zum verantwortungsvollen Umgang mit Abfällen leisten“, ist Maczollek überzeugt. sta