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Fit & Gesund 2017

Erste Schuhe für‘s Kind: Wenn Kinder die Welt zu Fuß erkunden

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Das erste Paar Kinderschuhe: Nicht nur für die Eltern etwas Besonderes. Foto: archiv

Experte: „Der Schuh sollte anfangs nur als Schutz vor Kühlung oder mechanischen Verletzungen dienen“

VON ANTJE EHLERSPEINE/GIFHORN/WOLFSBURG. Die ersten Schuhe für ihr Kind sind für viele Eltern etwas Besonderes. Wenn es zu laufen beginnt, steht ihr Baby von da an sprichwörtlich „auf eigenen Beinen“.So ist es kaum verwunderlich, dass sich die Eltern früh auf den Weg machen, um das erste Paar Schuhe zu kaufen. Hierbei gilt es jedoch einiges zu beachten, damit sich die noch weichen Fußknochen gesund weiterentwickeln können. Dies bestätigt auch der Peiner Orthopäde Dr. Frank Seidling. „Vorsorge, auch für die Füße, ist wichtig“, sagt er. Auch wenn das Kind draußen stolz zu Fuß seine Welt erkundet, sei das Barfußlaufen weiterhin notwendig, um das Fußgewölbe auszubilden und die anatomischen Strukturen zu stärken.

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Dr. Frank Seidling

„Grundsätzlich benötigt der kindliche Fuß keine Schuhe. Alle medizinischen Untersuchungen weisen die positive Auswirkung des Barfußlaufens auf die naturgemäße Entwicklung eines gesunden Fußes nach. Daher sind Kinderschuhe nur eine Bekleidung für die Füße. Sie sind aus Gründen des Schutzes vor Kühlung und mechanischen Verletzungen sinnvoll“, erläutert der Chefarzt der Abteilung im Helios-Klinikum Gifhorn, Dr. Suhait Mutlak.

„Allerdings sollte beim Barfußlaufen der Untergrund beachtet werden. Sand, Erde und alle unebenen Böden sind gut, um die Füße zu kräftigen. Asphalt und harte Böden dagegen sind kontraproduktiv“, ergänzt Annette Bajorath vom Sanitätshaus Pröve in Gifhorn. Gerade in den ersten Lebensjahren sei es notwendig, die Größe der Füße regelmäßig – etwa alle zwei Monate – zu überprüfen und die Schuhe gegebenenfalls anzupassen.

Schuhe brauche das Kind erst dann, wenn es sicher laufen könne und das auch draußen tun möchte, denn: „Wichtig ist es“, so Gitta Grimm vom Schuhhaus Salge in Calberlah, „die Kinder auf jeden Fall zur Anprobe mitzunehmen. Weiches Material, zum Beispiel Leder, passt sich den kleinen Füßen gut an. Auch auf ein Fußbett sollten die Eltern beim Schuhkauf achten.“

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Alle medizinischen Untersuchungen weisen die positive Auswirkung des Barfußlaufens.

Dr. Suhait Mutlak, Helios-Klinikum Gifhorn




Schuhe eine herausnehmbare Innensohle haben, damit das Kind zum Anpassen darauf gestellt werden könne. „Geschulte Augen des Fachpersonals können beurteilen, ob ein Schuh zum Fuß des Kindes passt“, sagt Grimm. Allein die altbekannte „Druckprobe“ reiche nicht mehr aus, um zu testen, ob die Kinderfüße im Schuhinneren genügend Bewegungsfreiraum haben.

Denn: Ein falscher Umgang mit den ersten Schuhen könne zu lebenslangen orthopädischen Problemen führen. Dessen sollten sich die Eltern bewusst sein.

KURZNOTIZEN

Sonnencreme auch im Frühling

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Auch im Frühling ist oft bereits Sonnencreme notwendig. Foto: DPA

HAMBURG. Wenn im Frühjahr die ersten Sonnenstrahlen zwischen den Wolken hervorlugen, zieht es viele ins Freie – zu recht: Tageslicht hebt die Stimmung, und UV-Strahlung lässt die Haut lebenswichtiges Vitamin D produzieren. Man sollte die Haut aber langsam an die Strahlung gewöhnen, rät die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP). Nach dem langen Winter also lieber erstmal nur kurz nach draußen gehen und mittags ein schattiges Plätzchen suchen. Im Frühjahr ist oft auch schon Sonnencreme notwendig. Es hängt aber davon ab, wie stark die UV-Strahlung an dem jeweiligen tag ist. Im Frühling kann die schützende Ozonschicht zeitweise sehr dünn sein, warnt die ADP. An solchen Tagen braucht die Haut Schutz. Das Problem: Man kann UV-Strahlung auf der Haut nicht spüren. Ist die Haut bereits rot, ist es zu spät. Deswegen lohnt sich der Deutschen Krebshilfe zufolge ein Blick auf den UV-Index.

Gesundheitskarte für Flüchtlinge kaum in Gebrauch

HANNOVER. Ein Jahr nach Einführung der elektronischen Gesundheitskarte für Flüchtlinge in Niedersachsen hat nur eine Kommune sie tatsächlich in Gebrauch. Allein die Stadt Delmenhorst nutzt die Karte seit Januar. Sie gilt für Flüchtlinge in den ersten 15 Monate nach ihrer Ankunft in Deutschland. Danach wird die Behandlung von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Auch die Stadt Hannover denkt darüber nach, eine elektronische Gesundheitskarte einzuführen. Viele Städte sehen den Verwaltungskostenbeitrag für die Krankenkasse in Höhe von acht Prozent pro Rechnung aber als zu hoch an. Menschen, die als Flüchtlinge nach Deutschland kommen, sind nicht automatisch krankenversichert. Je nach Bundesland gibt es unterschiedliche Regelungen. In Niedersachsen müssen Asylbewerber in den ersten 15 Monaten meist erst zur Kommune gehen und sich dort einen Behandlungsschein holen, mit dem sie dann zum Arzt gehen können.